DTM: AMG Petronas

DTM Norisring mit Petronas: 50 Jahre AMG und viele Geschichten

Wie ich im AMG zur DTM als Gast von Mercedes-AMG und Petronas hingefahren bin (und wieder zurück), habe ich in Teil 1 geschrieben. Blättert also gern nochmal zu der kleinen Geschichte mit der Raststätte, bevor ihr diesen 2. Teil lest. 

DTM: AMG Petronas

Wer noch nie auf einer Rennveranstaltung wie der DTM war, denkt vielleicht, dass man als Zuschauer die ganze Zeit wie festgeschraubt an der Strecke sitzt. Nur den Rennautos beim „Imkreisfahren“ zuschauen ist zwar ganz nett, aber es geht auch anders. Man muss natürlich neugierig sein und den Zeitplan studiert haben. Neben der Strecke gibt es so viele Aktionen und kleine Mini-Events. Meine Smartwatch hat auf jeden Fall viele Schritte gezählt und der Pulsmesser zeigt mir an, dass es nicht langweilig war! 

DTM AMG-Petronas Rennsimulator

Für Groß und Klein sowie Jung und Alt gab viel zu Sehen und Auszuprobieren. Beim Rennsimulator von Mercedes-AMG war mir die Schlange etwas zu lang, gern hätte ich es mal ausprobiert. So ging ich weiter. 

DTM: Mercedes-AMG Petronas

Glücklich sei, wer im Besitz eines Passes ist, mit dem er/sie das Fahrerlager betreten darf. Ein Blick behind the scenes ist interessant, wenn man sich für die Vorgänge und Rennautos in der Box interessiert. Spannend auch, was die Menschen für Rollen spielen. Die Plätze an den Fensterscheiben sind heißbegehrt. Besonders, wenn gerade ein DTM-Auto einen Stopp macht. Wer nicht rechtzeitig dort ist, sieht nicht viel, da schon viele andere Leute auf die Idee gekommen sind.

Ich empfehle für solche Gelegenheiten einen Selfie-Stick mitzuführen, mit dem man die Szenen – über den Köpfen der Leute hinweg – filmen oder Fotos machen kann. Man produziert dann vielleicht Wackelvideos oder hat über die Hälfte der Fotos als Ausschuss, aber bekommt vielleicht auch zufällig ein paar gute Shots hin.

Fahrerbox vs. Fahrerlager bei der DTM

DTM: Mercedes-AMG Petronas Box in der DTM

DTM: Mercedes-AMG Petronas Box in der DTMWeg vom kleinen Fenster, rein in die Box von Gary Paffet und Robert Wickens. Die beiden teilen sich eine Box ganz brüderlich. Das wollte ich mir genauer anschauen. Auf Einladung bekommt man den Pass mit der freien Sicht in der Box. Es ist ein abgetrennter Bereich, damit man den Mechanikern nicht im Wege herumsteht. Nur ganz wenige Medienvertreter bekommen den Pass, um auch frei in der Box/Boxengasse herum laufen zu können. Bei der DTM herrschen strenge Regeln zur Zulassung. Auch die maximale Anzahl der Personen, die in der Box beziehungsweise am Rennauto arbeiten, ist vorgeschrieben.

Boxenstopp mit weniger Leuten und Werkzeug in der DTM

Wann man den Pflicht-Boxenstopp einlegt, ist an sich beinahe egal. Mehr Stopps darf man machen, aber einen muss man absolvieren. Der kann nach der ersten oder vor der letzten Rennrude passieren. Für die Reifen (Slicks) gilt, dass acht Sätze pro Wochenende maximal verwendet werden dürfen. Klingt streng, oder? Es geht noch weiter. Werkzeug ist limitiert: Nur zwei Schlagschrauber (einer für die linke Seite (v/h), der andere rechts) dürfen zum Einsatz kommen. Beim Boxenstopp dürfen nur noch acht Leute direkt am Auto arbeiten. Somit wird die Standzeit verlängert und die Mechaniker sind noch verantwortungsvoller für den Rennerfolg und haben automatisch mehr Aufgaben. 

DTM: Reifen bei Mercedes-AMG PetronasÜbrigens dürfen die Reifen nun nicht mehr unter Oma’s Heizdecke auf Temperatur gebracht werden – zu keiner Zeit. So sind die Fahrer weitaus mehr gefordert, sich mit der Physik eines kälteren Reifens auseinander zu setzen. Die Folge kann sein, dass mehr Überholmanöver von den Fahrern mit warmen Reifen nach einem Boxenstopp möglich sind.

Wie immer – bei einem emotionalen Motorsport-Thema – werden alle möglichen Reglements und Vorschriften kontrovers diskutiert. Wenn ihr eure Meinung in die Kommentare setzen wollt, immer gern. Bleibt bitte höflich dabei. Merci.

Noch wichtig zu wissen: Beim Pflicht-Boxenstopp müssen alle vier Räder entfernt und ersetzt werden. Die neuen Räder dürfen nicht vorher an diesem Fahrzeug montiert gewesen sein. Klingt eigentlich logisch, doch es ist extra in den Regularien so aufgeführt. 

Der Boxenfunk ist einseitig geworden – im wahrsten Sinne des Wortes

Nein, nicht langweilig, sondern einseitig in der Form, dass nur der Rennfahrer zu jeder Zeit Informationen aus seinem Auto an die Box funken darf. Während des Rennens darf die Box keine Anweisungen an den Fahrer geben. Das gilt ab der Startflagge bis zur Zieldurchfahrt. Ausnahmen, bei denen die Box funken darf, sind sicherheitsrelevante Informationen wie eine Gelbe Flagge, einer Slow Zone oder Safety-Car-Phase sowie in der Boxengasse selber. 

Was ist die Slow Zone?

Bei gefährlichen Situationen während eines Rennens kann die Rennleitung langsame Zonen einrichten. Dafür erspart man sich den Einsatz eines Safety Cars. Die sogenannte Slow Zone ist auf 80 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt. Der Beginn und das Ende einer Slow Zone (Sektor) wird dem Fahrer über Funk mitgeteilt. Weiterhin gibt es optische Meldungen über das Cockpit und Schildern / Displays am Streckenrand.  Das Überholen ist in der Slow Zone verboten, jedoch kann außerhalb des Sektors ganz normal gefahren werden. Somit schließen die hinteren Fahrer nicht unbedingt auf das vordere Feld auf, sondern die Abstände bleiben eher gleich. 

 

Bis eben war ich noch in der Box 6 … und habe das Rennen von dort verfolgt. #AMG #DTM

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Die ganzen Feinheiten und Reglements-Änderungen hat ein „Boxen-Guide“ in der Boxengasse sehr gut erklärt. Dabei habe ich Kopfhörer aufgehabt, sonst hätte ich ihn nicht verstehen können. 

Mit den Rennszene-Promis sprechen während der DTM

 

Meet and greet David! #DTM #AMG #norisring #petronas #davidcoulthard

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 Weitere Highlights gab es immer wieder zwischendurch. Im abgesperrten Mercedes-AMG-Bereich lief mal ein Nico Rosberg schnell vor der Bühne herum, ein Bernd Mayländer saß bei uns am Tisch und beantwortete unsere Fragen zum Safety Car und mehr. Schön ist, wenn man sich mit den bekannten Gesichtern einfach ganz normal unterhalten kann. Sprich: Es sind keine ausflippenden Fans dabei, sondern man ist „unter sich“. David Coulthard gehört auch zu der Spezies der bekannten Rennfahrer, die total natürlich und entspannt aufgeschlossen für ein normales Benzin-Gespräch sind. 

Vor dem Rennen in der Startaufstellung

Das ist ein Programmpunkt gewesen, der mir sehr gut gefallen hat. Endlich mal ganz nahe an die Autos heranzukommen und noch mehr Einblicke zu bekommen. Das mag ich, wenn ich miterleben kann, wie die Routine doch immer noch mit der gewissen Aufregung vor dem Start des Hauptrennens zusammen trifft. Mit diesen Bildern verabschiede ich mich aus meiner kleinen DTM-Geschichte!  Wenn ihr Teil 1 noch nicht gelesen habt, einfach zurückblättern!

Vielen Dank für die Einladung an Petronas

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