Aktion #vwdarkside von Greenpeace - Interview mit VW, Seite 2: Interview mit Greenpeace 1

Aktion #vwdarkside von Greenpeace – Interview mit VW, Seite 2: Interview mit Greenpeace

2. Statement von Greenpeace vom 04.07.2011

Orientierung:
Seite 1: Interview VW
Seite 2: Interview Greenpeace
Seite 3: diese Seite!

Wie versprochen auf Seite 2 habe ich weitere Äußerungen von Greenpeace erhalten, auch wieder von Wolfgang Lohbeck, Verkehrsexperte bei Greenpeace – vielen Dank!

2.  Kann VW 100% wettbewerbsfähig bleiben, wenn alle “Normal-Autos” aus der Produktpalette ab sofort gestrichen werden und nur noch BlueMotion angeboten würde? Wäre dies überhaupt möglich, wenn ja, ab wann?

Antwort von VW: “Wenn wir über reine BlueMotion -Fahrzeuge sprechen, würde diese Umstellung bedeuten, dass alle unsere Kunden nur noch ein Auto mit Dieselmotorbestellen könnten. Etwa die Hälfte unserer Kunden verlangen aber nach einem Benziner. Es wäre anmaßend, von unseren Kunden zu verlangen, sich derart anzupassen.
Die Modelldurchdringung von aktuellen Fahrzeugen mit den BlueMotion-Technologies liegen beim Sharan, Touran oder Passat bei ca. 98%, d.h. unsere Kunden entscheiden sich immer häufiger für effiziente und umweltschonende Technologien.”

Darauf Greenpeace:
VW muss nicht „alle Normalautos sofort aus der Produktpalette nehmen“ . VW hat eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die CO2-Bilanz seiner Neuwagen zu verbessern: VW kann zunächst die allerschlechtesten Modelle herausnehmen, dann die Preisbarrieren zu den besseren Modellen verringern oder aufheben, und schließlich klarstellen, dass der Konzern sofort Schritte einleitet, schnellstmöglich die Gesamtproduktion auf den letzten Stand der Technik zu bringen. Tatsächlich bietet VW derzeit die vollwertige Version von Blue Motion nur beim Diesel an. Die Frage ist: Warum? Auch Benzin-Freunde wollen die sparsamste Technik. Denn tatsächlich kann ja VW einen Golf mit Emissionen unter 100 Gramm bauen, und uns und dem Klima ist es egal, ob diese Technik Blue Motion heißt oder anders. Von den sparsamsten Modellen werden nämlich nur marginale Stückzahlen abgesetzt, während hauptsächlich Golf- Modelle mit Emissionen von 149 Gramm verkauft werden. Die Kunden würden sich wesentlich häufiger für Blue Motion oder ähnlich entscheiden, wäre dieser nicht 1.000 Euro teurer als das gleich motorisierte Modell ohne Blue Motion. Mit seiner Preispolitik bestraft VW ausgerechnet die Kunden, die gerne ein sparsames Modell hätten.

3. Warum entscheidet sich der Verbraucher/Käufer nicht für die BlueMotion Modelle? Bei einem Golf 1,2 TSI (18.675,-) vergleichsweise zu einem Golf 1,2 TSI Blue Motion (19.075,-) gibt es einen Preisunterschied von 400,- Euro. Warum fördert VW den Verkauf der Blue Motion Modelle – laut der Aussage von Greenpeace – nicht?

Antwort von VW: “Gerade unsere BlueMotion -Fahrzeuge und die BlueMotion Technologies wurden und werden sehr stark beworben. Nicht zu vergessen, unsere Werbe-Kampagnen zum Thema Think Blue. Mit dieser Unternehmenshaltung zum Thema Nachhaltigkeit zeigen wir Wege auf, wie individuelle Mobilität und nachhaltiges Handeln in Einklang zu bringen sind. Diese Haltung beginnt bei den Mitarbeitern, die zum Mitmachen aufgefordert werden. Sie setzt sich fort über die Produktion, in Chattanooga wurde kürzlich ein der umweltfreundlichsten Fabriken der Welt eingeweiht. Die Botschaft von Think Blue.: Umweltschutz ist einfach und jeder kann einen Beitrag leisten.”

Darauf Greenpeace:
Das von Ihnen genannte Modell ist kein „Blue Motion“, sondern ein Auto mit der „Blue Motion Technology“, einer Art Blue Motion „light“. Der Vergleich eines „vollwertigen“ Blue Motion Fahrzeuges (etwa des 1.6 TDI Blue Motion), mit dem vergleichbaren Modell (1.6 TDI) ist erheblich größer, der Preisunterschied zwischen vergleichbaren Modellen beträgt etwa 1.000 Euro. Beim Vergleich der beiden entsprechenden Modelle des Polo ist es noch krasser. Das mit großem Abstand meistverkaufte Golf- Modell ist aber ein Fahrzeug mit 6,4 Litern Verbrauch und 149 Gramm CO2 Emissionen/ km.

 

Hier sind übrigens noch zwei Fragen von Marc an Greenpeace und VW, die wie folgt lauten:

– stimmt es, das greenpeace noch vor ca. 14 tagen vw für die fahrzeugflotte u den reduzierten co2 austoss gelobt hat?
– frage an vw: was würde vw die komplette umstellung auf blue motion kosten u was bedeutet das für den kunden?

Ich habe es leider nicht mehr geschafft, die Fragen zuzuleiten, daher hoffe ich, dass beide diese Fragen lesen und in den Kommentaren hier beantworten!

Ok, vielen Dank hatte ich schon gesagt. Ich hoffe, Greenpeace und VW werden irgendwie ins Gespräch kommen, wenn ich einen Teil dazu beitragen konnte, freue ich mich darüber. Sollte sich etwas zum Positiven ändern, auch.  Jetzt ist aber erstmal vorbei mit der stillen Post auf meinem Blog, denn ich werde nun meine E-Auto Rallye vorbereiten. Ein neues Thema? Vielleicht … wenn ich wieder da bin, dann können wir auch gern über Sinn oder Unsinn diskutieren. Wer mit wem, können wir dann ja sehen.

Danke an VW und Greenpeace, und nun sprecht nochmal miteinander … :-)

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12 Gedanken zu “Aktion #vwdarkside von Greenpeace – Interview mit VW, Seite 2: Interview mit Greenpeace

  1. „plappert doch nicht immer alles kritiklos nach“ – treffender hätte man es nicht schreiben können. Ich müsste nun eigentlich pro VW und sogar pro Greenpeace sein, habe ich mir doch tatsächlich einen neuen VW mit Bluemotion gekauft ;)

  2. Pingback: limone
  3. Pingback: Nicole Y. Männl
  4. VW geht weder mit Menschen noch mit der Umwelt verantwortungsvoll um!

    Mobbing gehört zum gewollten Führungsstil! Money ist die Ausrichtung.

    PUNKT – der grüne!

    1. macdet, ein Blick ins Impressum lässt mich nachvollziehen (zumindest oberflächlich), was Du meinst. Ich lasse Deinen Kommentar gern so stehen (weil er zwar schimpft, aber nicht beleidigt), auch wenn es (für mich) momentan nicht klar ist, was Du – etwas parolenartig geäußert – mit Deinem Kommentar erreichen möchtest. Mehr Details/Begründungen wären vielleicht hilfreich gewesen, damit auch nicht involvierte Menschen verstehen, worauf Du abzielst.

      Aber bitte (an alle) keine schimpfwortreichen beleidigenden Denunziationen – weder über Greenpeace noch VW. Danke für die Beachtung.

  5. Die Spots sind seit zirka 09:00 Uhr wieder auf der Website von Greenpeace verfügbar. Vielleicht hat man sich ja mit Lucasfilm geeinigt. Für mein Befinden ist Greenpeace da einigermaßen blauäugig an das Thema Copyright herangegangen. Die Argumentation „das ist ja Satire und deshalb wird sich schon keiner beschweren“ und „Daimler hat damals auch nichts gesagt“ findet sich auch im Greenpeace-Blog. Und mich überzeugt sie nicht. Daimler wird seinerzeit gute Gründe dafür gehabt haben, nicht zu intervenieren. Lucasfilm wiederum hat von GP erst mal nichts zu befürchten und denen kann die Verärgerung der GP-Fans ziemlich egal sein.

    Ich finde, gerade diese Argumentation zeigt ein allzu großes Vertrauen von GP in die eigene Sache und dass alles, was man tut, schon gut und richtig ist. Nun ist Selbstvertrauen eine gute Eigenschaft, zu viel davon aber tendenziell Arroganz. Das macht nicht nur blind für Probleme, das kann ganz schön teuer werden. Die Kampagne hat dadurch jedenfalls deutlich an Drive verloren.

    1. Helge, Danke für Deinen Kommentar. Nein, geeinigt hat man sich nicht, vermute ich, da die Videos nun – kein Geheimnis, im Quelltext steht es – auf http://23video.com/ gehostet werden. Ich vermute, dass Greenpeace weiterhin auf der Satire-Nummer beharrt und die Social-Web-Stimmen gegen Lucasfilm „sammelt“, damit Lucasfilm irgendwann doch das OK gibt. Weil Lucasfilm keinen Shitstorm möchte – zumindest keinen größeren als jetzt. Das wäre zumindest eine – für Greenpeace – verfolgenswerte Taktik. Obwohl ich Deiner Meinung bin, man hätte das VORHER mit Lucasfilm „besprechen“ müssen (was augenscheinlich nicht passiert ist).

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